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Bodensee-Königssee-Radweg: von Oberstaufen nach Lindau

Auf dem Bodensee-Königssee-Radweg bei Stiefenhofen

Der Bodensee-Königssee-Radweg führt (wenig überraschend) von Lindau am bzw. im Bodensee bis nach Schönau am Königssee. Die Gesamtstrecke ist 455 Kilometer lang und in neun offizielle Etappen eingeteilt. Ich stelle hier eine Tour vor, die in etwa der ersten Etappe auf dem Bodensee-Königssee-Radweg entspricht. Diese führt von Lindau nach Stiefenhofen. Ich bin sie aber in umgekehrter Richtung gefahren, mein Startpunkt war der Bahnhof in Oberstaufen. Von dort bis zum Bahnhof Lindau-Reutin sind rund 50 Kilometer zu radeln und zwar fast ausschließlich auf Asphalt. Man braucht also kein Mountainbike.

Natürlich habe ich die Tour getrackt. Wenn ihr auf diesen Link klickt, könnt ihr sie bei Komoot einsehen und auch herunterladen:

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Um es vorweg zu nehmen: Mir hat diese Radstrecke auf dem Bodensee-Königssee-Radweg durch das schöne Westallgäu sehr gut gefallen. Man fährt teils auf Radwegen, teils auf wenig befahrenen Nebenstraßen und die ganze Strecke ist gut beschildert, wenn auch nicht ganz einheitlich.

Wegweiser auf dem Bodensee-Königssee-Radweg

Wenn man zum Bodensee fährt, geht es zudem insgesamt nicht bergauf, sondern abwärts, was ich als passionierte Genussradlerin sehr angenehm fand. Es liegt nur eine einzige größere Steigung (8 bis 10 Prozent) auf diesem Stück, nämlich bei Eglofstal und dem Schloss Syrgenstein. Ganz ehrlich: Da habe ich ein Stück geschoben. Ich radle aber auch ohne elektrische Unterstützung.

Auf dem Bodensee-Königssee-Radweg von Oberstaufen nach Lindau

Vom Bahnhof in Oberstaufen aus geht es zunächst durch die Bahnhofstraße und dann vor der Kirche nach rechts auf die Hauptstraße. Von dieser erneut nach rechts in die Rothenfelsstraße und am Kurpark-Parkplatz vorbei. Einen kleinen Abstecher zum Oberstaufen PARK, wie er jetzt offiziell heißt, habe ich aber gemacht, weil ich den Park seit seiner Neugestaltung sehr schön finde und ihm immer gerne besuche, wenn ich in Oberstaufen bin.

am Kurhaus in Oberstaufen

Dann fährt man nordwärts aus Oberstaufen raus und nach Genhofen.

Radweg bei Genhofen

Dort biegt man wieder rechts ab, Richtung Stiefenhofen.

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg nach Stiefenhofen

Stiefenhofen finde ich recht hübsch und ich bin ein großer Fan vom Gasthof Rössle dort. Aber zum einen war es nach gerade mal 6 Kilometern noch deutlich zu früh zum Einkehren und außerdem war ich an einem Montag unterwegs. Da hat das Rössle nicht auf. Also bin ich ich einfach dran vorbeigefahren und danach nach links Richtung Rutzhofen abgebogen. Das Stück Radweg dorthin habt ihr oben im Titelbild gesehen.

In Rutzhofen gibt es eine Bio-Sennerei mit Direktverkauf und Käseautomat, wo man sich mit eiweißreicher Stärkung versorgen kann.

Heumilch-Sennerei Rutzhofen

Dann geht es an der Sennerei vorbei zum Ortsrand und nach Rutzhofen erstmal ein tolles Stück bergab. Schön, wenn man es so rollen lassen kann …

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg bei Schönau

Die offizielle Etappe am Bodensee-Königssee-Radweg führt über Heimhofen weiter nach Schönau. Ich habe aber ein Stück abgekürzt und bin gleich nach Heimhofen in die erste Straße nach links eingebogen. Diese führt unter der Bahnlinie hindurch und dann geradeaus in den Ellhofer Tobel. Dort kommt man auf einen Forstweg, der kurz vor Röthenbach in eine asphaltierte Straße übergeht. Auf diesem Abschnitt wicht mein Track also von der offiziellen Beschilderung ab.

Mit dem Rad von Röthenbach bis Maria Thann

Nach der Kirche kommt man in Röthenbach auf die St2001, die eher stark befahren ist.

Kirche St Martin in Röthenbach

Aber auf ihr geht es nur ein kurzes Stück nordwärts, dann fährt man bei den letzten Häusern den Wegweisern zum Wertstoffhof folgend nach rechts auf ein kleines Sträßchen. Es führt durch ein hübsches Tal am Ellhofer Tobelbach.

Der Tobelbach mündet schließlich in die Obere Argen. Diese quert man auf einer kleinen Brücke, dann geht es für ein kurzes Stück auf die St2378 und danach gleich wieder nach rechts ins Tal der Oberen Argen. An der Abzweigung ist auch schon die Badwirtschaft Malleichen angeschrieben. Nach bisher 16 Kilometern könnte man dort eine erste Pause im sehr schönen Biergarten machen, was ich euch empfehle, wenn ihr am Wochenende mit dem Rad nach Lindau fahrt.

Aber es war ja Montag und die Badwirtschaft geschlossen.

Badwirtschaft Malleichen

Also bin ich weiter durchs Argental geradelt …

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg im Tal der Oberen Argen

… und zwar bis Eglofstal, wo der Gasthof zum Bären seine Tür und Terrasse einladend geöffnet hatte. Der Gasthof hat mir sehr gut gefallen und die hausgemachten Maultaschen waren köstlich, die empfehle ich gerne weiter.

Gasthof zum Bären in Eglofstal

Nach Eglofstal geht es links hinauf zum Schloss Syrgenstein, und zwar recht steil und auch kurvig.

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg bei Schloss Syrgenstein

Das gotische Schloss mit seiner tollen Lage am Hang über dem Tal finde ich sehr beeindruckend. Es wirkt auch recht gut erhalten, befindet sich aber in Privatbesitz und kann daher leider nicht besichtigt werden.

Nachdem ich das Rad bis auf die Kuppe des Höhenzugs hinaufgeschoben hatte, ging es am Waldrand nach rechts in Richtung Maria Thann.

Mit dem Rad nach Lindau-bei Maria Than

Dieses Stück gehört zu den schönsten auf dieser Bodensee-Königssee-Radweg-Etappe. Es geht über sanft gewellte Hügel durch kleine Weiler mit Streuobstwiesen hindurch und an diesem Bildstock vorbei ins reizende, gepflegte Dorf.

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg bei Maria Thann

An der Kirche Mariä Himmelfahrt in Maria Thann habe ich eine Besichtigungspause eingelegt. Das Wallfahrtskirchlein ist nicht nur von außen schön anzusehen, sondern wartet auch mit einer üppigen, brocken Ausstattung auf, die man in so einem kleinen Dorf nicht unbedingt vermuten würde.

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Maria Thann

Von Maria Thann bis Lindau auf dem Bodensee-Königssee-Radweg

Bis zur Kirche in Maria Thann hat man ziemlich genau die Hälfte der Radetappe zurückgelegt.

Dann geht es auf der Hauptstraße weiter südwestwärts, bis man auf die Kreisstraße LI7 stößt. Dort biegt man rechts ab, unterquert mal wieder die Bahn und fährt in die zweite Straße, die nach links abgeht (An der Reutemühle). Drei Kilometer später ist man in Wigratzbad.

Ich persönlich finde die große Gebetsstätte und die dort herrschende Art der Marienfrömmigkeit etwas seltsam. Angeblich hat die Muttergottes dort kundgetan, sie wolle dort als Unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg verehrt und angerufen werden. Nun ja.

Säule an der Gebetsstätte Wigratzbad

In Wigratzbad biegt man an der Leiblachstraße in den Radweg nach rechts ein und unterquert die B12, um nach Hergatz zu gelangen. Dort radelt man auf der Hauptstraße, überquert die Bahnstrecke nach Lindau an einem beschrankten Bahnübergang und biegt am Ortsende an einer Verkehrsinsel nach links in den Höhenweg ein. Dieser führt parallel, aber mit etwas Abstand zu den Bahngleisen süd- und abwärts; das ist wieder ein sehr reizvolles Wegstück.

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg bei Hergatz

Nach etwa 3,5 Kilometern quert man erneut die Gleise und gelangt auf einen Radweg, der direkt an der B12 verläuft. Da die Straße in der Regel stark befahren ist, macht dieser Abschnitt mit dem Rad nicht so viel Spaß.

Radweg an der B12 bei Stockenweiler

Er ist aber nicht sehr lang, denn in Stockenweiler verlässt man die Bundesstraße schon wieder.

ACHTUNG: Man zweigt an diesem leider vom Radweg aus etwas schlecht zu lesenden Wegweiser nach links in ein Wohngebiet ab. Es ist die letzte Straße nach links vor der Ortsgrenze. Ich hebe das so hervor, weil ich auf einer ersten Radtour an den Bodensee vor ein paar Jahren diese Abzweigung verpasst und mich ziemlich verfranzt hatte.

Wegweiser auf dem Bodensee-Königssee-Radweg in Stockenweiler

Von Stockenweiler radelt man gemütlich hinunter nach Hergensweiler, ein Dorf, das abseits der B12 sehr hübsch ist.

mit dem Rad durch Hergensweiler

Ein Stück nach Hergensweiler gelangt man auf einen Radweg an der B308, biegt aber nach ein paar hundert Metern schon wieder (nach links) auf ein schmales Sträßchen ein, das ins Leiblachtal führt.

auf dem Bodensee-Königssee-Radweg an der Leiblach

Auf diesem radelt teilweise am Flüsschen Leiblach entlang und schließlich, fast ohne es zu bemerken, über die Stadtgrenze von Lindau. Im Ortsteil Oberhochsteg biegt man nach links ab und fährt bis zur Grenze nach Österreich, um kurz vor dem Grenzschild nach rechts abzubiegen. In einem langen Bogen geht es dann über die Autobahn und über teils sehr schöne Radwege durch die Stadt. Auch hier ist der Bodensee-Königssee-Radweg noch gut beschildert.

Radweg in Lindau

Es geht ein letztes Mal über einen Bahnübergang, dann fährt man auf der Eichwaldstraße westwärts in die Stadt.

Radweg in Lindau am Bodensee

Noch ein paar Tipps für die Rückfahrt und weitere Touren

Man radelt an der Therme Lindau vorbei, immer weiter westwärts, bis zu einer großen Bahnunterführung. Nach der Unterquerung der Trasse muss man nach rechts ein Stückchen zurückfahren, um zum Bahnhof Lindau-Reutin zu gelangen, von dem man mit dem Zug zurück nach Oberstaufen oder zum Heimatort fahren kann.

Bahnhof Lindau-Reutin

Für das Rad muss man eine eigene Fahrradtageskarte erwerben. Die bekommt man am Automaten oder am Schalter am Bahnhof.

Man muss natürlich nicht den Zug nehmen. Mit einem E-Bike kann man die Tour von Oberstaufen nach Lindau gut an einem Tag hin und zurückfahren. Mit dem Naturbike wäre mir das mir persönlich aber zu viel. Vor allem, weil es auf dem Rückweg ja fast ausschließlich bergauf geht …

Aber ich hatte sowieso vor, noch ein bisschen in Lindau zu bleiben und das empfehle ich euch auch gerne. Es ist halt schön am Bodensee …

die Lindauer Hafeneinfahrt mit Leuchtturm

Das war bisher meine erste Etappe auf dem Bodensee-Königssee-Radweg, vermutlich aber nicht meine letzte. Habt ihr schon andere Etappen gemacht? Dann freue ich mich auf eure Empfehlungen in den Kommentaren. Und natürlich auf Rückmeldungen zu diesem Post über die Tour mit dem Rad von Oberstaufen nach Lindau . Wie hat euch die Tour gefallen, was war hilfreich an meiner Beschreibung, was fehlt euch?

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Kategorie: Radtouren

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Oft und gerne tief im Allgäu unterwegs als Bloggerin und Reiseführerautorin

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