Die Ostlerhütte auf dem Breitenberg gehört nicht ohne Grund zu den bekanntesten und beliebtesten Hütten im Allgäu: Schon ihre Lage auf dem schmalen Gipfelgrat in 1.838 Metern Höhe ist einzigartig und die Aussicht bei gutem Wetter fantastisch. Zudem ist die Ostlerhütte baulich sehr schön, sie ist erstaunlich komfortabel ausgestattet und bietet eine gute Küche. Alles in allem ist die Bezeichnung „Hütte“ eine Untertreibung, es handelt sich eher um ein Berggasthaus.
Ein beliebtes Fotomotiv ist übrigens das Fensterl, das im Sommer auf der Hüttenterrasse aufgebaut ist. Ich konnte da natürlich auch nicht widerstehen.
Zur Beliebtheit der Ostlerhütte trägt sicher auch bei, dass sie auf mehreren Wegen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu erwandern ist: Man kann beispielsweise auf der Südseite über den Ostler-Forstweg aufsteigen oder diesen sogar hinaufradeln. Ich mache das gern im Winter mit dem Schlitten, wenn der Forstweg als Rodelbahn präpariert ist, die man nach dem Aufstieg hinuntersausen kann.
Von Westen her führt eine Route von der Fallmühle über den Gratweg hinauf, von Norden kann man entweder unter der Trasse der Breitenbergbahn oder (viel schöner) über die Reichenbachklamm auf den Breitenberg wandern. Für diese Aufstiege muss man jeweils etwa 2,5 bis 3 Stunden einplanen.
Wer es weniger lang und anstrengend mag, fährt bequem mit der Breitenbergbahn bis auf 1.500 Meter Höhe und wandert vor der Bergstation in einer guten Dreiviertelstunde auf den Gipfel.
Da ich alle diese Varianten schon selbst ausprobiert habe, stelle ich sie euch hier vor. Natürlich mit Tracks zum Ansehen und Herunterladen.
Contents
- 1 (Rund-)Wanderung von der Bergstation zur Ostlerhütte und über den Juwelenweg zurück
- 2 Von Pfronten-Steinach durch die Reichenbachklamm auf den Breitenberg
- 3 Von der Fallmühle über den Gratweg auf den Breitenberg zur Ostlerhütte
- 4 (Winter-)Wanderung über den Ostler-Forstweg auf den Breitenberg
- 5 Übernachten in der Ostlerhütte
(Rund-)Wanderung von der Bergstation zur Ostlerhütte und über den Juwelenweg zurück
Das ist eine hübsche Runde für Familien und für alle, die nicht ganz so sportlich unterwegs sein können oder mögen. Hier findet ihr den Track:
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Weitere InformationenLos geht’s an der Bergstation der Breitenbergbahn. Von dort könntet ihr auch mit der Hochalpbahn noch ein Stück aufwärts fahren. Wir starten aber gleich zu Fuß auf dem breiten, gut ausgebauten Weg. Links im Bild seht ihr übrigens den kronenförmigen Aggenstein-Gipfel.
Das erste Stück hat durchaus Steigung …
bietet aber auch schöne Panoramaplätzchen zum Verschnaufen (links im Bild die roten Sessel der Hochalpbahn).
Hinter der Bergstation der Hochalpbahn biegt man nach rechts zum Weg auf den Breitenberg-Gipfel und damit zur Ostlerhütte ab. Man sieht die Hütte wirklich erst auf dem allerletzten Wegstück!
Der eigentliche Gipfel neben der Hütte ist ziemlich klein.
Nach der Brotzeit geht es wieder hinunter bis zur Bergstation der Hochalpbahn. Dort beginnt der Juwelenweg am Breitenberg, der zunächst Richtung Aggenstein führt. Dieser Familien-Erlebnisweg greift die alte Sage von den Venedigermännlein auf, die Gold und Edelsteine sammelten und versteckten. Freilich beschäftigen sich die nett gemachten Info- und Geschichtentafeln am Juwelenweg eher mit Naturschätzen als mit Edelmetallen.
Außerdem finden sich am Juwelenweg diverse Bewegungselemente wie eine Wippe und Balanciermöglichkeiten. Da haben auch große Kinder noch Spaß. 🙂
Vor dem Aggenstein geht es in weitem Linksbogen abwärts …
… und schließlich zurück zur Bergstation der Breitenbergbahn.
Von Pfronten-Steinach durch die Reichenbachklamm auf den Breitenberg
Der Aufstieg über die Reichenbachklamm ist für mich die schönste Route auf den Breitenberg. Es handelt sich aber um eine richtige Bergtour, bei der man fast 1.000 Höhenmeter überwindet und die durchaus Kondition erfordert. Man kann direkt an der Talstation der Breitenbergbahn starten, von dort ist der Weg zur Reichenbachklamm ausgeschildert.
Da ich die Tour mit einer Übernachtung auf der Ostlerhütte gemacht habe, liegt der Startpunkt auf dem folgenden Track allerdings am Skizentrum in Pfronten-Steinach. Der Grund ist, dass man auf dem Parkplatz an der Breitenbergbahn nicht über Nacht parken darf, wenn man kein Bergbahnticket kauft. Wer mit der Bahn anreist, braucht sich darum keine Gedanken zu machen, sondern kann gleich vom Bahnhof Pfronten-Steinach aus losziehen.
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Weitere InformationenDer Weg zur Reichenbachklamm beginnt sachte ansteigend zwischen Weideflächen.
Er führt dann zur Klamm und an ihr entlang, wobei ich natürlich erst einmal zum Wasser hinuntersteigen musste. Ist das nicht wunderschön?
Der Aufstieg macht wirklich Freude.
Eine Lieblingsstelle ist für mich der kleine Wasserfall samt Mini-Gumpe – hier läuft der Bach über den Wanderweg, bevor er sich in die Klamm ergießt.
Weiter geht es durch den Bergwald.
Ein Stück weiter oben öffnet sich nochmals ein Blick auf die Felswand oberhalb der Klamm, die ebenfalls einen Wasserfall zu bieten hat.
Der Weg ist durchgehend gut ausgebaut und bei Bedarf auch gesichert.
Schließlich gelangt man auf einen breiteren Schotterwanderweg und folgt der Beschilderung zur Bergstation der Breitenbergbahn.
Unterhalb der Sesselliftstrecke der Hochalpbahn steigt man weiter Richtung Gipfel auf.
Nach der Bergstation der Hochalpbahn biegt man rechts ab, auch hier ist der Weg gut beschildert und selbst bei Nebel nicht zu verfehlen.
Ich finde ja immer, dass sich dieses letzte Stück ziemlich zieht … aber schließlich kommt doch die Ostlerhütte in Sicht.
Und die paar Schritte zum Gipfelkreuz müssen natürlich auch noch sein.
So ruhig ist es an der Ostlerhütte natürlich nur abends, wenn die Bergbahn nicht mehr fährt und die meisten Tagesbesucher schon wieder weg sind.
Mit den Geranien ist es Anfang Oktober nicht mehr weit her und die Aussicht leidet bei Nebel bzw. Wolken auch etwas, aber ich fand die Stimmung ganz wunderbar.
Von der Fallmühle über den Gratweg auf den Breitenberg zur Ostlerhütte
Über diese Route bin ich anlässlich meiner Übernachtung auf der Ostlerhütte (mehr zur Hütten-Auszeit lest ihr unten im Beitrag) vom Breitenberg abgestiegen. Daher führt sie auch zurück zum Parkplatz am Skizentrum in Pfronten-Steinach. Man kann sie aber genauso als Aufstiegsroute nutzen und bei Bedarf auf dem Wanderparkplatz an der Achtalstraße, nahe der Fallmühle, parken.
Hier also die Beschreibung in umgekehrter Richtung: von der Ostlerhütte zur Fallmühle
Hinter der Hütte gelangt man auf den Gratweg. Das Areal mit den Fähnchen wird übrigens für das Angebot von Yoga auf dem Breitenberg genutzt (buchbar über die Tourist-Info Pfronten).
Der Gratweg führt etwa 2 Kilometer sacht abfallend westwärts, bevor der eigentliche, steile Abstieg durch den Bergwald beginnt.
Im Tal angelangt, quert man die Achtalstraße, um zum Gasthof Fallmühle zu gelangen. Wir haben uns nach dem Abstieg vom Breitenberg dort ein Mittagessen gegönnt; den Kaiserschmarrn kann ich empfehlen!
Nach dem Gasthof geht man ostwärts Richtung Achtalstraße, biegt aber vor der Straße nach rechts in den Fußweg ab, der die Steinacher Achen auf einer Holzbrücke überquert. Anschließend führt er an der anderen Bachseite entlang Richtung Pfronten.
Tipp: Wer sich den Weg von Pfronten-Steinach bis zur Fallmühle (oder umgekehrt) sparen will, kann ihn alterativ mit dem Pfrontener Tälerbus (Linie 123) zurücklegen. Dieser verkehrt von Anfang Mai bis Mitte Oktober jeweils viermal täglich; den aktuellen Fahrplan solltet ihr vorher auf der Pfronten-Website checken.
Hier seht ihr den Track zur Tour:
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Weitere Informationen(Winter-)Wanderung über den Ostler-Forstweg auf den Breitenberg
Der Forstweg ist breit und gut ausgebaut und für Wanderer im Sommer nicht sehr attraktiv. Im Winter sieht es anders aus, da gehört der Aufstieg über den Ostler-Forstweg mit dem Schlitten zu meinen Lieblingstouren.
Auch das letzte Stück, der Weg zur Ostlerhütte wird bei Schnee präpariert und ist gut machbar. Und sooo schön.
Den Track zur Tour findet ihr hier:
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Weitere InformationenEine genaue Beschreibung gebe ich hier nicht, denn ihr könnt euch dazu meinen Post Rodeln am Breitenberg – die längste Rodelstrecke im Allgäu! ansehen.
Übernachten in der Ostlerhütte
Ein Sonnenuntergang in den Bergen ist immer ein schönes Erlebnis, das ich anlässlich meiner Übernachtung auf der Ostlerhütte sehr genossen habe.
Ebenso wie das einfache, aber gute Essen in der gemütlichen Stube.
Allerdings musste ich beim Essen zwischendrin immer wieder rausflitzen, weil sich das Licht so schnell änderte und ich Fotos machen wollte. Zum Beispiel vom Mond über dem Aggenstein, nachdem sich die Wolkenfetzen verzogen hatten. Ist das nicht toll?
So sieht übrigens Pfronten bei Nacht aus:
Nach einem sehr entspannten Hüttenabend ging es dann ins Bett. Und was für eines! Auf der Ostlerhütte gibt es nämlich nicht nur ein Matratzenlager, sondern auch Suiten. Und die sind für eine Berghütte ausgesprochen hübsch und komfortabel ausgestattet, sogar mit eigenem Bad (WC und Dusche). Das kommt meinem Bedürfnis nach Privatheit und Nachtruhe sehr entgegen.
Ich habe auch wirklich gut geschlafen, bin aber morgens rechtzeitig zur Dämmerung aufgestanden. (Wer mich kennt, weiß, dass das äußerst ungewöhnlich ist. Es war aber auch Anfang Oktober, da geht das. :-)) Es hat sich gelohnt:
Und ja, ich muss zugeben: Auch ein Sonnenaufgang in den Bergen ist ein sehr schönes Erlebnis.
Frühaufstehen macht aber hungrig. Zum Glück kann sich das Frühstück in der Ostlerhütte sehen lassen.
Dann noch ein bisschen Chillen auf der Terrasse, bevor es an den Abstieg geht … was für eine wunderschöne Hüttenauszeit!
Praktische Hinweise und Tipps
Wer auf der Ostlerhütte übernachten will, muss vorher reservieren. An den Wochenenden ist die Hütte schnell ausgebucht, aber wochentags ist oft noch etwas frei. Besonders, wenn man nicht zur Hochsaison im Juli/August kommt. Ich habe meine Übernachtung für Anfang Oktober erst Mitte September gebucht.
Wie oben bereits erwähnt: Wenn ihr auch ein Bergbahnticket löst, könnt ihr das Auto über Nacht an der Bergbahn parken, ansonsten solltet ihr entweder mit dem Zug anreisen oder den Parkplatz am Skizentrum Pfronten nutzen.
Auf der Ostlerhütte ist für Übernachtungsgäste eine Ankunft bis 17 Uhr erwünscht. Um 18 Uhr gibt es Abendessen und um 22 Uhr ist Hüttenruhe.
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Ich habe meine Übernachtung in der Ostlerhütte selbst bezahlt und keinerlei Geld- oder Sachleistungen für diesen Bericht bekommen. Ich stelle diese kleine Hüttenauszeit hier nur vor, weil ich sie so genossen habe und sie euch deswegen gerne weiterempfehle.
Falls ihr nach weiteren schönen Bergtouren bei Pfronten sucht, empfehle ich euch meine Posts Von Pfronten auf den Schönkahler und Wanderung durch die Höllschlucht auf die Kappeler Alp. Und wenn ihr gerne eine weitere Hüttenauszeit machen möchtet, solltet ihr euch diesen Post ansehen: Hüttentour bei Balderschwang: Über den Hochschelpen zur Burgl-Hütte
Toller Beitrag! Ich habe schon 2 verschiedene, wunderschöne Touren zur Ostlerhütte gemacht, mal sehen, ob ich nächstes Jahr die beiden fehlenden Varianten schaffe 🙂
liebe Grüße
Sabine
Die mit dem Schlitten kann ich besonders empfehlen, das ist ein Riesenspaß!