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Allgäuer Bergbauernmuseum – kurzweiliger Halbtagesausflug für Familien

Betriebsleiter Thilo Kreier am Eingang zum begehbaren Kuhmagen im Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz

Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz ist ein Freilichtmuseum mit einer sehr familiengerechten Mischung aus Indoor-Ausstellung, alten Bauernhäusern, Tieren, Spielplätzen und einer schönen Einkehrmöglichkeit. Zu den Highlights für Kinder gehören der begehbare Kuhmagen, der Hüpf-Heustock und der Traktorenparcours. Den Eingang zum Kuhmagen, nämlich das Maul der Vorzeigekuh Kuhnigunde, habt ihr im Titelfoto schon gesehen. Daraus lacht euch übrigens Thilo Kreier entgegen, der engagierte Betriebsleiter des Museums.

Natürlich gibt es auf dem großzügigen Freigelände am schönen Hauchenberg-Südhang unweit von Immenstadt auch echte Kühe. Ihnen beim entspannten Mampfen zuzusehen, macht besonders Spaß. wenn man sich den Kuh-Verdauungstrakt vorher von innen angesehen hat.

Entspannte Kühe im Allgäuer Bergbauernmuseum

Aber jetzt erstmal der Reihe nach: Parken könnt ihr auf einem kleinen Parkplatz in Diepolz selbst oder auf dem großen Parkplatz ein Stück unterhalb des Dorfes. Von dort sind es nur ein paar Minuten Gehzeit bis zum Museumseingang.

Eingang zum Allgäuer Bergbauernmuseum

Im Museum erwartet euch gleich mal ein Shop, in dem es nette Mitbringsel zu kaufen gibt.

Museumsshop im Allgäuer Bergbauernmuseum

Dann geht es in den ersten Stock (Hanglage!), wo ihr erst eine Ausstellung zur Allgäuer Berglandwirtschaft durchschreitet und dann hinaus ins Freigelände tretet.

Streuobstwiese im Freigelände des Bergbauernmuseums Diepolz

Rundgang durchs Allgäuer Bergbauernmuseum

Wenn es euch wie den meisten Familien geht, müsst ihr gleich nach rechts abbiegen, denn da liegt ein großer Abenteuerspielplatz, der ordentlich bespielt werden will.

im Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz
Abenteuerspielplatz im Freilichtmuseum Diepolz

Falls ihr es anschließend ein Stückchen den Weg hinauf schafft, könnt ihr links einen schönen Bauerngarten bewundern. Der Hof dazu gehört übrigens nicht zum Museumsgelände.

Allgäuer Bauerngarten

Auf der Höhe des Bauerngartens zweigt ein Weg nach rechts ab, der am Hühnerstall und einem Schafgehege vorbei zum Wiedemann-Hof führt. Der ist geographisch und vom Erlebnischarakter her das Herzstück im Allgäuer Bergbauernmuseum.

zum Wiedemann-Hof

Wer das Federvieh eine Weile beobachtet, versteht, woher die Bezeichnung „Gockeln“ für männliches Imponiergehabe stammt. 🙂

Museumshühner

Gleich daneben sonnen sich die Schafe mit ihren Lämmchen. Auch hier müssen Kinder meist etwas länger zuschauen, was die Schäfchen so treiben. Sie sind aber auch sehr niedlich.

Kuschelschafe

Nach dem Schafstall geht es in den Hof hinein.

Eingang zum Wiedemann-Hof

Spaziergang durch einen Kuhmagen

Hier wartet Kuhnigunde auf neugierige Besucher. Freundlicherweise hat sie sogar ihre Zunge als roten Teppich für euch ausgerollt.

Kuhnigunde - Eingang zum begehbaren Kuhmagen

In der Speiseröhre gibt es schon allerhand Interessantes zur Spuckebildung einer Kuh zu erfahren,

durch die Speiseröhre in den begehbaren Kuhmagen

bevor man im Pansen landet, dem ersten der vier Mägen.

im Pansen von Kuhnigunde

Ich verrate hier natürlich nicht alles, was ihr im begehbaren Kuhmagen sehen und lernen könnt. Nur so viel: Nach dem Pansen kommen noch der Netz-, der Blätter- und der Labmagen, bevor das Gras ordentlich verdaut ist. Zum Schluss geht es ab durch den Darm.

Kuhnigundes Magensäurelabor

Und dann flatscht es richtig, wie im richtigen Leben … das ist wirklich ein sehr anschauliches Museum!

Im Wiedemann-Hof liegt auch der Hüpf-Heustock, der nicht nur Kindern richtig Spaß macht. Danach kommt noch ein Kinderkino, in dem der Film „Willi will´s wissen- was geht auf der Alpe ab?“ gezeigt wird.

Weiter durchs Freigelände

Wieder zurück auf dem Hauptweg kommt ihr an einem Bienenhaus vorbei, nach dem es links zur Panoramatenne geht. Unten drin ist ein Kuhstall, der nicht zum Museum gehört. Oben gibt es einen Raum für private Veranstaltungen.

Panoramatenne auf dem Gelände des Bergbauernmuseums

Vor allem aber liegt gleich hinter dem grünen Traktor (ihr wisst ja, welche die mit den roten Felgen sind, gell?) der Traktorenparcours.

Traktorenparcours

Darin haben kleine Traktorfahrer so viel Auswahl, dass es schon fast schwierig wird, sich zu entscheiden. Und dann brauchen Eltern erst einmal ganz viel Geduld …

Bub auf dem Traktorparcours

Rundgang durch den Sattler-Hof

Die nächste Station auf dem Weg hangaufwärts ist der denkmalgeschützte Sattler-Hof. Er ist rund 300 Jahre alt und stand ursprünglich in der Nähe von Oberstdorf, also ebenfalls im Oberallgäu.

der Sattlerhof im Bergbauernmuseum Diepolz

Da die originale Möblierung nicht erhalten war, ist er im Stil der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts eingerichtet. Ihr könnt hier also eine kleine Zeitreise machen und sehen, wie die Bergbauern früher wohnten und arbeiteten.

Blick in den Sattlerhof

In der Wohnstube gibt es manchmal Vorführungen von altem Handwerk. Als ich dort war, präsentierte gerade der Schnitzer Dieter Urbanski seine Waren und seine Fertigkeiten.

Schnitzer Dieter Urbanski

Zum Hof gehört auch eine Tenne …

Tenne im Sattlerhof

und darin befindet sich ein Lokus, wie ihn heutige Kinder kaum noch kennen.

Plumpsklo im denkmalgeschützten Sattlerhof

Es geht noch ein Stückchen die Hangkante hinauf, bis ihr den Waldspielplatz im Bergbauernmuseum erreicht.

auf dem Weg zum Waldspielplatz

Hier findet ihr allerlei Geräte zum Klettern und Balancieren.

Balancierstamm am Spielwäldle im Allgäuer Bergbauernmuseum
Waldspielplatz im Allgäuer Bergbauernmuseum

Ein kurzer Stichweg führt noch hinauf zur Rosshütte, einer früheren Holzfällerunterkunft.

Alte Holzfällerunterkunft im Allgäuer Bergbauernmuseum

Auch die Holzfäller führten offensichtlich ein eher spartanisches Leben.

Stube in der Rosshütte

Da die Rosshütte auf dem höchsten Punkt des Freigeländes steht, habt ihr von hier praktisch das gesamte Freigelände im Blick und zudem eine beachtliche Aussicht ins südliche Oberallgäu und auf die Alpenkette. Wer genau hinsieht, kann sogar den Großen Alpsee und ein bisschen was von Immenstadt erkennen.

Blick übers Freigelände des Bergbauernmuseums

Wenn ihr den Stichweg wieder hinuntergeht und euch an der Abzweigung am Spielwäldle nach links wendet, gelangt ihr auf den Weg zur Höfle-Alpe. Dort stehen diese Bergpanoramatafeln, auf denen ihr die vor euch liegenden Gipfel identifizieren könnt.

Bergpanoramatafeln im Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz

Einkehrmöglichkeit Höfle-Alpe

Die Höfle-Alpe liegt auf 1.100 Metern Höhe und bietet neben einer guten Aussicht gute Brotzeiten und Kuchen. Sie ist übrigens auch für Nicht-Museumsbesucher zugänglich, man braucht also für die Einkehr auf der Alpe allein keinen Eintritt zu zahlen.

Die Höfle-Alpe im Allgäuer Bergbauernmuseum

In der Alpe könnt ihr noch eine Ausstellung zur Alpwirtschaft ansehen, darunter eine alte Sennküche.

alte Sennküche in der Höfle-Alpe

Nach der Einkehr habt ihr die Wahl: Ihr könnt den Weg, der euch zur Höfle-Alpe gebracht weitergehen. Dann folgt ihr der kleinen Straße abwärts, an der Kirche vorbei ins Dorf. Oder ihr geht wieder zurück durch das Gelände des Bergbauernmuseums, an den Panoramatafeln und dem Sattler-Hof vorbei. Der Ausgang liegt neben dem Eingangsgebäude.

auf dem Rückweg

Mein Fazit zum Allgäuer Bergbauernmuseum in Diepolz

Das Bergbauernmuseum ist für mich das schönste Museum im Oberallgäu. Es ist im Winter geschlossen und öffnet normalerweise zu Beginn der Osterferien wieder seine Pforten. Zu erreichen ist Diepolz am besten über Immenstadt (vor dem Alpsee nach rechts auf die St2006 einbiegen) oder über Missen.

Hier könnt ihr als Familie mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter für einen vergleichsweise geringen Eintritt (2022 kostet die Familienkarte 16 Euro) einen halben Tag sehr kurzweilig verbringen. Dank der diversen Indoor-Angebote eignet sich das Freilichtmuseum auch bei durchwachsenem Wetter als Ausflugsziel.

Dank der wechselnden Sonderausstellungen und der diversen Veranstaltungen wie Vorführungen und Mitmachangebote wird das Museum auch beim zweiten und dritten Besuch nicht langweilig. Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Termine findet ihr auf der Website vom Bergbauernmuseum.

Noch zwei Tipps:

  • Falls eure Kinder anschließend noch unternehmungslustig sind, könnt ihr östlich des Museumsgeländes (Startpunkt am Ausgang an der Höfle-Alpe oder am südlichen Parkplatz) noch den rund 5 Kilometer langen Kuhnigundenweg entlagwandern. Der Rundweg wird durch ein paar nette Erlebnisstationen aufgelockert und führt durch landschaftlich reizvolles Gelände.
  • Der Museumsbesuch lässt sich prima mit einem Einkauf in der Bergkäserei Diepolz verbinden. Der Käse ist ausgezeichnet; eine Gaststube und einen Biergarten gibt es dort auch.

Sucht ihr weitere Familienausflugsziele in der Region um Immenstadt? Dann empfehle ich euch meinen Blogpost über den Alpsee-Coaster. Eine tolle Wanderung in der Nähe, die etwas größeren Kindern Spaß macht, führt über die Thaler Höhe und die Pfarralpe zum Alpseeblick.

Oder habt ihr Lust auf ein weiteres Freilichtmuseum im Allgäu? Dann seht euch doch mal meinen Post über das Bauernhofmuseum Illerbeuren an: Dort ist für Familien, Geschichts- und Kulturinteressierte ebenfalls viel geboten.

Kategorie: Familienziele

von

Oft und gerne tief im Allgäu unterwegs als Bloggerin und Reiseführerautorin

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