Als hätte der Teufel persönlich etwas Gruseliges in einem riesigen Kessel angerührt, und dann sei das ganze Gebräu explodiert: Mit ein bisschen Fantasie kann man sich das gut vorstellen, wenn man die Teufelsküche durchstreift. In Wirklichkeit sind die Ursachen für die Entstehung dieses Geotops natürlich weniger dramatisch. Die Auszeichnung als eines der 100 schönsten Geotope in Bayern hat es jedenfalls verdient.
So findet ihr das Geotop Teufelsküche bei Obergünzburg
Es liegt zwischen Obergünzburg und Ronsberg an der Staatsstraße 2012, und zwar ziemlich genau gegenüber der ehemaligen Schlossmühle Liebenthann,. Der Parkplatz ist deswegen mit einem großen Mühlrad gekennzeichnet.
Vom Parkplatz geht es ein Stück hinauf …
… und dieser Stein zeigt, wo es hingeht …
… nämlich in den Wald hinein:
In der Teufelsküche ist es nicht gruselig, sondern wunderschön
Dort tauchen nach und nach bizarre Felsformationen auf. Sie bestehen aus Nagelfluh, einem aus verschiedenen Gesteinen „zusammengebackenen“ Konglomerat, das für unsere Region typisch ist. Früher wurde es gern als Baumaterial verwendet, weshalb es im Allgäu auch den Namen „Herrgottsbeton“ trägt.
Nicht nur für Kinder sind die Felsspalten und bizarren Gesteinsformationen einladend.
Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinsehen soll …
Der Teufel war’s übrigens gar nicht …
Die Felsbrocken und Steilhänge sind natürlich nicht bei einem missglückten Kochexperiment des Höllenfürsten entstanden, sondern am Ende der letzten Eiszeit durch Felsstürze und Hangabbrüche. Darüber informiert ein Hinweisschild im Wald.
Das Geotop ist auch ein großer Abenteuerspielplatz
Wir gehen gerne in die Teufelsküche, weil es ein schöner Spaziergang (etwa 1,5 Std.) ist und die Kinder dort eine Menge Spaß mit Klettern, Balancieren und Spielen haben. Das geht offenbar nicht nur unseren Kindern so, denn im Laufe der Jahre wurde z. B. dieser Unterstand gebaut (der natürlich wieder zum Hineinkriechen und Erforschen einlädt):
Nach dem Walderlebnis bietet sich eine Stärkungspause in der Schlossmühle Liebenthann an. Von Dezember bis Februar ist dort allerdings Winterpause. Falls ihr in der Nähe noch mehr unternehmen wollt, empfehle ich euch einen Spaziergang zur Ruine Liebenthann oder einen Besuch in der Südseesammlung Obergünzburg.
Die Teufelsküche bei Ronsberg ist ein verwunschener Ort und eines der schönsten bayerischen Geotope. Ich war zweimal dort und war begeistert von dem riesigen Konglomeratgestein. Es ist ein schöner Ort für einen kurzen Familienspaziergang. Kinder werden von diesem natürlichen Abenteuerspielplatz begeistert sein. Gruß andreas