Der Tegelberg ist nicht nur der malerische Hintergrund für Schloss Neuschwanstein, sondern auch ein traumhafter Aussichtsberg und noch dazu sehr schön zu erwandern. Wegen der vielen tollen Aussichtspunkte und des abwechslungsreichen Gratwegs habe ich mich für den Aufstieg über die Marienbrücke entschieden. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Talstation der Tegelbergbahn.

Zielpunkt war das Tegelberghaus. Bis dorthin ist man rund 8 km unterwegs und steigt rund 900 Höhenmeter auf teilweise ziemlich steilen Wegen auf. An manchen Stellen braucht man auch die Hände. Technisch ist diese Bergtour auf den Tegelberg zwar nicht sehr anspruchsvoll, aber man braucht schon Kondition und Trittsicherheit, es ist keine Anfängertour.
Wer nach dem Aufstieg genug hat, kann praktischerweise mit der Tegelbergbahn hinunterfahren und landet damit direkt wieder am Ausgangspunkt.

Wir haben uns aber für den Abstieg über die Rohrkopfhütte entschieden und dort eine zweite Pause eingelegt. Das lohnt sich immer, selbst wenn es nur für eine Tasse Kaffee ist.

Wenn ihr auf diesen Link klickt, könnt ihr den Tourenverlauf auf Komoot einsehen und auch herunterladen:
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So verläuft die Bergtour auf den Tegelberg
Startpunkt ist der kostenpflichtige Parkplatz an der Tegelbergbahn. Direkt neben der Talstation beginnt ein Wanderweg, der südwärts in Richtung Hohenschwangau führt. Auf dem geht es los.

Bereits auf diesem ersten, noch flachen und gemächlichen Wegstück ergeben sich schöne Blicke auf Schloss Neuschwanstein.

Der Weg führt vorbei an der früheren Gipsmühle und dem Eingang zur Pöllatschlucht (leider immer noch gesperrt) bis nach Hohenschwangau. An der ersten Möglichkeit geht es dann links hinauf, der Beschilderung zu Schloss Neuschwanstein und zur Marienbrücke nach.

Das Schloss wird halb umrundet, …

dann wandert man weiter der Beschilderung zur Marienbrücke nach. Kurz nach dem Schloss kommt einer meiner Lieblingsaussichtspunkte: Man blickt auf den Ort und auf Schloss Hohenschwangau sowie auf den Alpsee und den Schwansee. Der Höhenzug zwischen den Seen sieht aus wie ein schlafender Drache – erkennt ihr ihn?

Dass auch die Marienbrücke ein toller Fotospot ist, hat sich herumgesprochen. Entsprechend viel ist hier tagsüber los.

Puh, da müssen wir noch durch. Aber man muss auch zugeben, dass sich ein Foto hier wirklich lohnt.

Aufstieg von der Marienbrücke auf den Tegelberg
Nach dem Überqueren der Marienbrücke beginnt nun die eigentliche Bergtour.


Hier ist bereits deutlich weniger los. Allerdings sind immer noch etliche Leute in Sandalen und Sneakers unterwegs, die den nächsten Aussichtspunkt aufs Schloss ansteuern. Er liegt an der zweiten Spitzkehre auf dem Weg auf den Tegelberg.

Die Aussicht lohnt sich auch hier:

Nach dieser Aussichtsplattform wird es nochmals ruhiger. Zunächst geht es mit mäßiger Steigung an der Südseite des Bergs aufwärts.


Dann schwenkt man nordwärts, um auf den Gratweg auf den Tegelberg zu gelangen. Ab hier wird es steiler …

… und teilweise auch ausgesetzter und felsiger.

Grundsätzlich ist der Weg aber gut befestigt, wie hier mit hölzernen Stufen.

Im Zickzack geht es aufwärts und es eröffnen sich immer neue Ausblicke.

Ist das nicht ein cooler Weg?

Weiter oben gibt es noch eine Kletterpassage, die aber dank dort angebrachter Metallbügel problemlos zu meistern ist.

Bald darauf kommt eine Weggabelung: Nach rechts geht es weiter auf den Gratweg und zum Tegelbergkopf (1.567 m). Dieser Weg ist aber wenig begangen und ziemlich ausgesetzt. Deswegen folgen wir dem Hauptweg und damit der linken Abzweigung, die auf die Tegelberg-Nordflanke führt. Dort geht es zunächst ein wenig abwärts und recht entspannt durch den Bergwald.

Dann unterquert man die Tegelbergbahn.

Nach einem Anstieg erreicht man diese Kreuzung, von der Stufen hinauf zum Tegelberghaus und zur Bergstation der Seilbahn führen.

Einkehr im Tegelberghaus
Auf diesem letzten Teil des Aufstiegs ist meist ordentlich was los, weil hier auch die Kletterer von den diversen Klettersteigen zur Einkehr hinaufwandern und die Bergwanderer, die über die Rohrkopfhütte aufgestiegen sind. Da an der Bergstation der Tegelbergbahn aber auch noch ein Gipfelrestaurant ist, ist in der Regeln genügend Platz für alle Hungrigen. Wir haben uns für das direkt darunter gelegene Tegelberghaus (1.708 m) entschieden.

Getränke holt man sich am Ausgabefenster, Speisen bestellt man bei der Bedienung.

Den Kaiserschmarren kann ich sehr empfehlen, der ist schön fluffig und leicht karamellisiert, genau wie ich ihn mag.

Aber der Germknödel ist auch nicht schlecht. Und er macht sich besonders gut über dem Forggensee. 🙂

Wer auf dieser Tour unbedingt noch ein Gipfelkreuzfoto machen möchte, kann entweder hinunter zum Tegelbergkopf steigen. Oder er macht sich auf den Weg zum Branderschrofen, der von hier in einer halben Stunde zu besteigen ist. Da die hier vorgestellte Runde eh schon ziemlich lang ist und ich persönlich nicht unbedingt ein Foto am Gipfelkreuz brauche, haben wir uns aber nach der so ausgiebigen wie gemütlichen Einkehr an den Abstieg gemacht.
Abstieg über die Rohrkopfhütte
Zunächst geht es wieder über die Stufen hinunter.

An der Wegkreuzung unten zweigen wir dann aber nach rechts ab. Zunächst geht es einen steilen Pfad hinunter, der auf einen breiteren Weg mündet.

Bald darauf kommt schon die Rohrkopfhütte in Sicht.

Die Rohrkopfhütte liegt auf 1.320 m. Wenn man sie erreicht, ist also schon fast die Hälfte des Abstiegs geschafft.

Ich fand, das sei ein schönes Getränk wert.

Der weitere Abstieg ist dann relativ bequem und führt über den Schutzengelweg.

Und auch hier ergibt sich wieder ein schöner Schlossblick.

Auf dem letzten Stück geht man aus Asphalt und an einem Bach entlang.

Schließlich geht es an der Sommerrodelbahn vorbei wieder zur Talstation der Tegelbergbahn.

Fazit zur Bergtour auf den Tegelberg
Diese Tegelberg-Runde ist traumhaft schön, mit 13,5 km für eine Bergtour eher lang und aufgrund der 950 Höhenmeter auch knackig. Folgende Zeiten habe ich mir notiert:
- Talstation Tegelbergbahn bis Marienbrücke: 70 Minuten
- Aufstieg von der Marienbrücke bis zum Tegelberghaus: 2 3/4 Std.
- Abstieg bis zur Rohrkopfhütte: 50 Minuten
- Abstieg von der Rohrkopfhütte: 50 Minuten
Die Öffnungszeiten der Tegelbergbahn und des Tegelberghauses solltet ihr gegebenenfalls vorab nachsehen.
Falls es für euch in der Gegend um Schwangau mal nicht ganz so hoch hinausgehen soll, empfehle ich euch meine Posts über die Wanderung zur Rohrkopfhütte (auf einer anderen Route, vom Parkplatz Drehhütte aus) und über die Wanderung zur Buchenbergalm.